Das Dorf Bhandarej

Vom 14. bis 15. April waren wir im kleinen indischen Dorf Bhandarej. Übernachtet hat unsere Gruppe im „Bhanrawati Palace“, einer großen Palastanlage, die heute einem reichen Herrn gehört:

In den zwei Tagen hieß es erstmal chillen, bis am Abend der Ausflug durch das gesamte Dorfgebiet erfolgte, auf einem Kamel!

Der Ausflug führte uns durch enge, rucklige Sandstraßen und Gebiete, welche uns mal wieder vor Augen führten, dass Indien immer noch ein Land der Gegensätze ist. Während auch in diesem Ort Satellitenfernsehen und Handys weit verbreitet sind, gibt es auf der anderen Seite fast ausschließlich einfach gebaute Sandsteinhäuser. Unsere Vorstellungen von Komfort, Hygiene und Sicherheit sind hier gänzlich unbekannt.

Trotz des dörflichen Charakters des gesamten Gebietes fehlt es auch hier nicht an pompösen Bauten:

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Der Stepwell auf dem Weg nach Bhandarej

Auf dem Weg in das kleine indische Dorf Bhandarej ist unsere Gruppe noch an einem alten sogenannten „Stepwell“ vorbeigekommen. Sehr vereinfacht ausgedrückt ist dies ein großes tiefes Loch mit Treppen an allen Seiten. Ich zeige am besten mal ein paar Bilder davon:

Hier wurde früher zur Monsunzeit Wasser gesammelt und dann über die Treppen entnommen oder zu den eingebauten Bädern geleitet. Heute wird dieser Stepwell nur noch für touristische Zwecke genutzt.

Es gibt in Indien noch einige weitere solcher Bauten, aber dieser hier ist der größte.

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Jaipur, The Pink City

Nachdem sich in den letzten Tagen fast jeder aus der Gruppe einen Infekt geholt hatte und draußen schon mal Temperaturen bis 40°C vorherrschten, ist meine Berichterstattung etwas ins Stocken geraten. Weiterhin bricht hier öfter mal Strom, Telefon- und Internetzugang zusammen (wenn es überhaupt einen gibt), was das Berichten schon ziemlich erschwert.
Ich versuche heute mal einiges nachzuholen, auch wenn hier eigentlich täglich mehr passiert, als man irgendwie in einen Blogeintrag quetschen könnte.

Bis zum 13. waren wir in Jaipur, der Hauptstadt des indischen Staates Rajasthan. Auch genannt wird die Stadt „The Pink City“ (weil irgendein englischer König die rote Farbe der Gebäude vor etlichen Jahren mal mit Pink verwechselt hat). Eine kleine Zusammenfassung in Bildern:

Ein buntes Treiben auf den Hauptstraßen von Jaipur.

Der Lassi, ein sehr beliebtestes indisches Getränk aus flüssigem Joghurt. Hier in Jaipur hatte ich bisher den besten Lassi.

Das Raj Mandir, ein wirklich wunderbares Bollywood-Kino. Vergleichbar mit einem Theater bietet es nur einen großer Saal, dafür mit Stühlen und Empore. Hier haben wir am selben Abend noch den Bollywood-Film „Thank you“ geschaut. Wenn ich jetzt noch ein Wort Hindi verstanden hätte, wäre es echt klasse gewesen :-)

Auch Elefantenreiten war in Jaipur möglich und diese Möglichkeit hat fast jeder aus unserer Gruppe genutzt.

Paläste gibt es in Indien viele, so auch diesen hier mitten in einem See in Jaipur. Er befindet sich gerade im Umbau zum teuersten Restaurant Indiens. Die Überfahrt erfolgt dann per Boot. Wer seine Rechnung nicht bezahlt, muss schwimmen ;-)

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Do-it-yourself: So umfährt man einen Stau auf die indische Art

  1. Wenn du bereits im Stau stehst, drehe auf gleicher Stelle um und schalte Warnblinklicht und Fernlicht ein.
  2. Weiche dann bei der nächsten Gelegenheit auf den naheliegenden Bürgersteig aus.
  3. Wenn dort auch bereits zu viel Verkehr ist, kannst du immer noch quer über die anliegende Farm fahren (aber pass auf die heiligen Kühe auf!)

So haben wir gestern auf der langen Fahrt von Delhi nach Jaipur einen einstündigen Stau auf der „Autobahn“ umfahren, und das wohlgemerkt mit einem völlig normalen Bus. In Jaipur werden wir nun zwei Tage lang bleiben. Das Hotel ist hier um einiges attraktiver als alle Hotels, die ich in Delhi gesehen habe.

Zu Essen gabs an diesem Tag übrigens „Brain Curry“ :-)

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Alt-Delhi

Na dann werde ich nochmal ein wenig berichten, solange das gehackte WLAN hier halbwegs funktioniert :-)
Vorgestern war der große Tag des Sightseeing in Delhi. Die Tour begann bei der Metrostation „Karol Bagh“, welche zu westlichen S-Bahnhöfen bereits einige Unterschiede offenbarte: Wie auf einem Flughafen kommt man ohne einen Sicherheitscheck und eine Untersuchung des Gepäcks gar nicht erst in den Bahnhof herein. Weiterhin werden Männer und Frauen in verschiedenen Zugabteilen untergebracht. Auf der anderen Seite sind auch die Einstiege in einen Zug bereits am Bahnhof markiert, und so bilden sich bereits vor der Ankunft eines Zuges geordnete Schlangen, um einen zügigen Passagierwechsel zu ermöglichen. Bei dem hohen Passagieraufkommen in Indien ist dies auch verständlich, als extremes Beispiel sei hier Mumbai genannt, wo auf jeder Fahrt durchschnittlich 7000 Personen in einem 1200-Personen-Zug befördert werden…

Man muss in Indien übrigens jeden Moment mit einem Stromausfall rechnen. Besonders ärgerlich, wenn man gerade in einem Zug steht (nicht sitzt!) oder im Restaurant alle Lichter ausgehen.

Angekommen in der Altstadt Delhis, welche besonders durch enge Gassen und religiöse Bauten auffällt, führte uns die Tour zuerst in einen Sikh-Tempel. Dieses pompöse Gebäude konnte man nur barfuß und mit Kopfbedeckung betreten.
Am selben Tag ging es noch in die „Jama Masquid“ (große Moschee), welche eine weitläufige Ummauerung mit mehreren Eingängen bot. Auch hier finden überall zunächst Sicherheitskontrollen statt!

Wie sich an diesem Tag auch herausstellte, ist übrigens das mit weitem Abstand beliebteste Fotomotiv in Indien der ausländische Tourist :-)

Zum Schluss lasse ich noch ein paar Bilder sprechen:

Der Sikh-Tempel von innen

In den Gassen von Alt-Delhi

Die große Moschee

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Tag 1 in Delhi

Du weißt, dass du in Indien bist, wenn dein Zielflughafen von vorne bis hinten mit Teppich ausgelegt ist. Wobei man sagen muss, dass dieser Flughafen ansonsten recht gewöhnlich aussieht und überall auf der Welt stehen könnte.

Mein erstes Aha-Erlebnis kam dann aber sogleich mit der Taxifahrt zum Hotel. Abgesehen von “komme irgendwie von A nach B” scheint es hier keine Regeln zu geben. Mit anderen Worten: Während dein Taxifahrer also gerade zwischen zwei Fahrspuren fährt und von beiden Seiten überholt wird, ist es etwas völlig Normales, dass da mal ein Falschfahrer auf dem Fahrrad entgegenkommt oder ein Kind auf einen fahrenden LKW aufspringt. Langsam beginne ich zu verstehen, warum man sagt: Wenn du in Indien fahren kannst, schaffst du das überall auf der Welt..

Angekommen am Hotel zeigte sich aber das wahre Delhi, selbst um 4 Uhr morgens: Straßenköter und Müll überall, Leute die an Wegrändern schlafen, aber zwischen all diesem auch modernere Geschäfte mit bekannten Marken.

Es stellte sich recht schnell heraus, dass mein eigentlich gebuchtes Hotel bereits geschlossen hatte und hier niemand zu erreichen war, trotz vorherigem Hinweis über eine spätere Ankunft. Lektion gelernt: Gehe in Indien immer von dem Unerwarteten aus, auch wenn alles vorher abgeklärt ist.
Glücklicherweise gab es auch um diese Uhrzeit genügend Leute, welche dir unbedingt ein Hotelzimmer andrehen wollten und so fand sich recht schnell eine Lösung. Sah nicht besonders schön aus aber war ja eh nur für den Rest der Nacht.

Zur Mittagszeit machte ich mich dann daran, ein erstes Lebenszeichen über das kostenlose Hotel-WLAN zu geben und mit dem ganzen Gepäck, verteilt auf zwei Rucksäcke, durch die Straßen zu ziehen. Während man in diesem Outfit zwar sehr häufig von “Tuk-Tuk”-Fahrern (so heißen hier motorisierte Rikschas!) angesprochen wird, lassen einen die meisten Straßenverkäufer zur Abwechslung mal in Ruhe, höchstens die lokalen Rucksackverkäufer hatten bei diesem Anblick ihren Spaß.

Mit dem Tuk-Tuk hab ich letztendlich auch schon zwei Fahrten hinter mir. Stellt euch das ganze wie ein überdachtes Kart mit drei Rädern, ohne irgendwelche Anschnallgurte und mit Straßenzulassung (falls es sowas hier überhaupt gibt) vor. Eine sehr erfrischende Fahrt durch Delhis Straßen!
Der Trick der Fahrer liegt hier übrigens in günstigen Preisen für Hin- und Rückfahrt zu einem Ziel, wobei dann während der Fahrt viele weitere Ziele zu höheren Preisen vorgeschlagen werden. Und bei vielen Shops erhalten die Fahrer natürlich eine Provision für jeden angeschafften Kunden. Man muss hier schon mindestens zehnmal sehr eindringlich darauf hinweisen, dass man zu keinem weiteren Ziel möchte.

Gegen Abend fand sich dann die gesamte Reisegruppe zusammen. Wir sind insgesamt 12 Leute, die meisten stammen aus englischsprachigen Ländern. Mit der passenden Organisation durch den Reiseveranstalter ging es in ein wesentlich angenehmeres Hotel und in ein preiswertes, aber gutes indisches Restaurant. Kann leider nicht mehr sagen, was ich da eigentlich gegessen habe, da die Namen recht kompliziert sind.

Zum Schluss für heute einfach noch ein paar Fotos, besonders für die, die eh den ganzen Text nicht lesen möchten ;-)

Karol Bagh, New Delhi am Morgen

Das bessere Hotel

Noch wenig Straßenverkehr am Morgen

Das lasse ich mal unkommentiert

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Abflug

Die Rucksäcke sind gepackt, der Tag ist gekommen, es kann also losgehen! Mit gerade einmal 12kg Gepäck führt es mich ab heute für 33 Tage in das warme und noch unbekannte Indien. Einen Monat lang werde ich zusammen mit einer Reisegruppe verschiedene Städte in Nord- und Südindien bereisen. Danach treibt es mich noch fünf weitere Tage in die Metropolenstadt Mumbai, bis ich schlussendlich am 13. Mai (Freitag!) den Rückflug antrete.

Auf diesem Blog versuche ich in der Zwischenzeit Eindrücke und Erlebnisse festzuhalten und natürlich auch das ein oder andere Foto zu veröffentlichen.

Mein heutiger Flug geht von Düsseldorf zu Indiens Hauptstadt Neu-Delhi mit einer Zwischenlandung in Istanbul. Ankommen werde ich am Sonntag um 03:30 Ortszeit.

Wer sich fragt, warum ich mich überhaupt für ein Land wie Indien als Reiseziel entschieden habe, dem sei gesagt, dass es mich einfach reizte, mal ein Land abseits unserer bekannten westlichen Kultur kennzulernen. Da mein Studium darüber hinaus erst im September beginnt, war der Zeitpunkt für eine solche Reise einfach ideal.

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